EBNAM - Evidenzbasierte Natur- und Alternativmedizin
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Arginin

Allgemeine Information

Die besondere Bedeutung von L-Arginin für die Herzgesundheit bzw. der Herzleistungsfähigkeit ist die Bereitstellung von Stickstoff (NO) zur Gefäßrelaxation (Gefäßentspannung). Die Blutgefäßwand (Gefäßendothel) ist der Ort an dem sich Arterienverkalkung (Arteriosklerose) früh manifestiert. Robert Furchgott erhielt 1998 den Nobelpreis für Medizin für seine Endeckung eines einfachen Moleküls. Dem EDRF (Endothel Derived Relaxing Factor), also vom Endothel (innere Wand der Arterien) stammender relaxierender Faktor. Hinter diesem geheimnisvollen Wort steht ein recht einfaches Molekül, Stickstoffmonoxid (NO). Diese Substanz ist in der Lage Gefäße zu erweitern, die Verklumpung des Blutes zu verhindern und das  unerwünschte Anheften von Blutzellen an der Gefäßwand zu stoppen. Dieser Prozess der Arteriosklerose geht eine Entzündungsreaktion vorang. Arginin ist also wichtig um Arteriosklerose zu verhindern. Zusätzlich verhindert es die  unerwünschte Wucherung der glatten Gefäßmuskulatur. Dies alles sind Vorgänge die einer Arteriosklerose entgegenwirken. 

L-Arginin – Gegenspieler von ADMA dem asymetrischem Dimethyl-Arginin 

Gegenspieler von L-Arginin ist das „Asymetrische Dimethyl-Arginin“ (ADMA). ADMA verhindert die positiven Wirkungen von L-Arginin! ADMA wird von der Niere ausgeschieden und durch das Enzym Dimethylargini-dimethylaminohydrolase DDAH abgebaut [1]. Die Gabe von L-Arginin als diätetisches Mittel, ist eine Möglichkeit die ungünstigen Eigenschaften von ADMA zu verhindern.
Ein erhöhter ADMA Spiegel ist beben erhöhten LDL-Cholesterinspiegeln, erhöhtem Blutdruck und Rauchen ein Risikofaktor für des Entstehen einer Arteriosklerose.

Ein erhöhter Eiweißstoffwechsel wie beispielsweise beim Sport, führt zur ständigen Freisetzung von ADMA.

Erhöhte LDL-Cholesterin Spiegel sind bekanntlich schädlich aufgrund des erhöhten Risikos für Gefäß-Ablagerungen, weniger bekannt ist aber auch die Hemmung des Abbaus von ADMA durch LDL-Cholesterin. Dies erhöht das cardiovasculäre Risiko.

Bluthochdruck

L-Arginin ist eine semiessentielle Aminosäure, das heißt sie kann vom Körper aus essentiellen Aminosäuren gebildet werden. In bestimmten Situationen kann Arginin auch essentiell werden. 

Dem neugeborenen Säugling beispielsweise muss in den ersten Lebenstagen Arginin, Cystein, Histidin und Tyrosin obligatorisch zugeführt werden. Sie sind für ihn somit essentielle Aminosäuren.

L-Arginin ist wichtig für die Bildung von NO und sorgt somit für eine Weitstellung der Blutgefäße und einem verbesserten Blutfluss. 26 NO hemmt die Anheftung von Monozyten und Leukozyten an der Gefäßwand (Gefäßendothel). Diese Anheftung geht oft der Einwanderung von Entzündungszellen in die so genannten atherosklerotischen Plaques (Arterienverkalkung) voraus. Desweiteren fungiert NO als Thrombozytenaggregationshemmer und verbessert damit die Fließeigenschaften des Blutes. NO bewirkt eine Reduktion der Freisetzung von Superoxidradikalen, die an entzündlichen und zellschädigenden Prozessen beteiligt sind, und es vermindert die Oxidation von LDL-Cholesterin. 27 Die Verbesserung der Gefäßsituation durch (Wiederherstellung der NO-Synthase mit ) L-Arginin wurde in vielen Studien beschrieben. Symptome gingen zurück. Die Gefäße konnten sich besser erweitern (Gefäßdilatation). Patienten mit chronischer Herzschwäche (Insuffizienz) und Angina pectoris erreichten einen höhere körperliche Leistungsfähigkeit. 29, 30, 31

Arginin ist eine basische Aminosäure


L-Arginin gehört mit L-Lysin und L-Histidin zu der Gruppe der „basischen “ Aminosäuren. Sie kann vom Körper gebildet werden aber In bestimmten Situationen ist eine Substitution besonders wichtig zum Beispiel bei Infektionen und Verletzungen.

Entzündungen und Verletzungen

Bei größeren Verletzungen und starken entzündlichen Erkrankungen benötigt der Körper vermehrt Arginin. Verletzungen können besser und schneller heilen und Entzündungen und deren Folgen, werden positiv beeinflusst.

Arginin fördert die Ausschüttung des Wachstumshormons

L-Arginin ist wichtig zur Ausschüttung des Wachstumshormons (Synonyme: STH, Somatotropin, HGH) in der Hirnanhangdrüse. Das Wachstumshormon ist nicht nur für das Wachstum bedeutend, sondern auch sehr wichtig im Erwachsenenalter. Ein vermehrter Bauchansatz kann die Folge eines STH Mangels sein. STH wird vor allem nachts ausgeschüttet. Nahrungsaufnahmen kurz vor dem Schlafen, vor allem Süßes und Kohlenhydrate, hemmt die Ausschüttung von Wachstumshormon (und auch Melatonin). Vor dem Schalf nüchtern eingommes L-Arginin soll die Hirnanhangdrüse (Hypothalamus) vermehrten Ausschüttung anregen. Da Aminosäuren, um vom Blut in das Gehirn zu gelangen, einen ganz bestimmten Transport verwenden, ist es in diesem Falle sinnvoll die Aminosäuren als Monopäparate einzunehmen, da der „Platz“ in diesem Transportsystem sehr schnell belegt sein kann. Ebenfalls sinnvoll ist zur Ausschüttung von STH ist die Gabe von Ornithin. DHEA -> IGF1->STH

Physiologische Bedeutung im Überblick

Wachstumsphase

Schweren Infektionen (Krebs, AIDS)

Verletzungen

Bildung von Stickstoffmonoxid

Bildung von Harnstoff

Kreatin Synthese

Die Aminosäuren Kreatin, Methionin und Glycin werden zur Biosynthese von Kreatin benötigt. Zur Funktion von Kreatin siehe Kapitel XXXXX

 

Anwendungsgebiete

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

L-Arginin ist ein natürlicher Vasodilatator (gefäßerweiternd) [1]

Einem erhöhtem Blutdruck kann entgegen gewirkt werden [1, 3]

Herschwäche, Kardiomyopathie

Schutz vor Arteriosklerose [1]

Angina pectoris [2]

Endotheliale Dysfunction [1, 3]

Verringerung der Adhäsionsmolküle [3]

Erhöhte Cholesterinspiegel [3]

Periphere arterielle Verschlusskrankheit [4]

 

Diabetes mellitus

Ammoniak-Stoffwechsel

Immunsystem / Wundheilung

verbessert und beschleunigt die Wundheilung

natürlichen Schützer vor Viren und Bakterien. Regt die Bildung von „Killerzellen“ an(??KONK??)

Stärkung des Immunsystems durch Stimulierung der T-Lymphozyten, die

Gewebeerneuerung, bei Wundheilungsprozessen und Brandverletzungen

Die Einnahme ist besonders sinnvoll bei Verletzungen, Infektionen.

Förderung des Immunsystems durch Neubildung „natürlicher Killerzellen“ und durch Förderung der Thymusdrüse

 

Sport / Leistungssport

Arginin verbessert die mentale Aufnahmefähigkeit und die physische Leistungsfähigkeit.

Stoffwechsel

Arginin verbessert den Fettstoffwechsel und erhöht den Fettabbau

Arginin hilft dem Körper Fett abzubauen, es bildet und festigt das Muskelgewebe.

 

Fertilität

Ein Mangel an L-Arginin kann sich negativ auf die Spermienmenge auswirken

Verbesserung der männlichen Fertilität durch eine erhöhte Spermien-Beweglichkeit und eine erhöhte Spermien-Anzahl

Wichtig für die Spermienquantität

 

 

Männererkrankungen

Erektile Dysfunktion

Arginin fördert die Durchblutung der Geschlechtsorgane v.a. im Penis, dadurch Verbesserung der Erektionsfähigkeit. [1] Die Verabreichung von 1800 mg bis zu 5000 mg Arginin circa 1 Stunde vor dem Verkehr kann die Erektionsfähigkeit verbessern.

Tumorerkrankungen

Der Einsatz von Arginin bei Tumorerkrankungen ist sinnvoll durch die Hemmung des Wachstums von Tumorzellen.

 

Leistungsfähigkeit

 Arginin erhöht die geistige und körperliche Aufmerksamkeit

Arginin verbessert die Neurotransmitterübermittellung im Gehirn

 

Einnahme beim gesunden Erwachsenen als präventive Einnahme

600-1000 mg 3 mal täglich auf nüchternen Magen

Arginin sollte nicht direkt mit B-Vitaminen eingenommen werden da dies die Bildung von ADMA erhöhen kann. http://www.argilin.de/arginin-interview-prof-boeger-uke-hamburg

Für die Erhöhung des Muskelkraft:

1200-2000mg 1 Stunde vor dem Sport einnehmen

Sexualfunktionen

Um die Sexualfunktionen positiv zu beeinflussen (bessere NO-Bereitstellung [1]) nehmen Sie 1800-3000 mg 1 Stunde vor der sexuellen Aktivität.

Immunsystem

Zur Förderung der Abwehrkräfte und der „geistigen Beweglichkeit“ 1200 – 2000 mg abends nüchtern vor dem Schlafengehen.

 

L-Arginin wird am besten mit folgenden Vitalstoffen kombiniert

L.Orntihin

L-Lysin: bei latenten Herpeserkrankungen

Coenzym Q10 und Alpha-Liponsäure zum Abfangen der nachteiligen Wirkungen von zu hoher NO Bereitstellung (oxidative Wirkung).

 

Situationen mit vermehrtem Bedarf - Ursachen von Mangelsituationen

Symptome bei Mangelzuständen

 

Unerwünschte Wirkungen / Nebenwirkungen / Einschränkungen (Gegenanzeigen)

Bei übermäßiger Einnahme kann es zum „Aufblühen“ latenter Herpesbläschen kommen. Die Aminosäure Lysin ist hier der natürliche Gegenspieler.

Vorsicht: Exorbitante Einnahmemengen über längere Zeit kann zu einem Wachstumsschub und damit zu Deformitäten der Knochen bei Kindern führen (Einfluss auf das Wachstumshormon).

Kinder dürfen keine zusätzliche L-Arginin Substitution bekommen. Schwangere dürfen L-Arginin nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen.

Symptome bei Überdosierung / Toxizität

Sollte nicht Kindern im Wachstum gegeben werden, da es durch die Anregung des Wachstumshormons STH zu Knochendeformationen kommen könnte.

Wechselwirkungen mit Arzneimitteln

Natürliches Vorkommen

¨ Sonnenblumenkerne, Nüsse, Rosinen, Soya-Produkte, Schokolade, Sesam Samen, Erdnüsse, Pinienkerne

Körpereigene Synthese

 



[1] MacAllister et al

Regulation of nitric oxide synthesis by dimethylarginine dimethylaminohydrolase.

Br J Pharmacol 1996; 119: 1533-1540





Dieser Beitrag unter Arginin, arteriosklerose, bluthochdruck abgelegt am 06 January 2018 von 


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