Vitamin D3, Gamma-Interferon und Kontrolle der Proliferation von Mycobacterium tuberculosis durch menschliche Monozyten.
Die Autoren beschreiben die Fähigkeit von bestimmten Immunzellen, dass durch die Gabe von Gamma-Interferon T-Zellen in der Lage sind Tuberkelbazillen (Mycobacterium tuberculosis) in ihrem Wachstum zu hemmen. Dies konnte in Zelllinien von Makrophagen festgestellt werden.
In ähnlichen Experimenten mit menschlichen Monozyten wurden nur viel kleinere Effekte beobachtet.
Dies könnte an der relativen Unreife dieser Zellen liegen. Da Dihydroxy-Vitamin D3 (1,25-(OH)2 D3) eine phänotypische Differenzierung von unreifen Leukämielinien in Makrophagen-ähnliche Zellen bewirken kann, haben wir die Möglichkeit untersucht, dass die Exposition gegenüber Cholecalciferol-Metaboliten in vitro die Fähigkeit von Monozyten zur Kontrolle der Proliferation erhöhen könnte von M. tuberculosis oder bewirken, dass Monozyten zu Zellen heranreifen, die in der Lage sind, angemessen auf IFN-gamma zu reagieren. Die Inkubation von Monozyten mit drei Cholecalciferol-Metaboliten induzierte Anti-Tuberkulose-Aktivität in einem Ausmaß, das mit ihren Bindungsaffinitäten an das intrazelluläre Rezeptorprotein für die Derivate korrelierte. 1,25-(OH)2 D3 bereitete auch Monozyten für die durch Phorbolmyristatacetat ausgelöste Reduktion von Nitroblautetrazolium vor. Die Wirkungen waren eher additiv als synergistisch mit denen von IFN-gamma. Mit IFN-gamma inkubierte Monozyten entwickelten 25-OH D3 1-Hydroxylase-Aktivität, nachgewiesen durch die Umwandlung von tritiiertem 25-(OH) D3 in einen polareren Metaboliten, der mit 1,25-(OH)2 D3 auf gerader und reverser Phase koeluierte HPLC. Letztere ist in vivo eine aktivere Form. Diese Ergebnisse tragen dazu bei, die Behauptungen über die Wirksamkeit von Vitamin D bei der Behandlung einiger Formen der Tuberkulose zu erklären, sowie den gelegentlichen Befund eines erhöhten Serumkalziums und eines gestörten Vitamin-D-Stoffwechsels bei diesen Patienten. [1]