Resveratrol verbessert die Motoneuronfunktion und verlängert das Überleben bei ALS im Tierversuch
Die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine neurodegenerative Erkrankung die im Erwachsenenalter beginnt. Die Degeneration von Motoneuronen im Rückenmark, Hirnstamm und motorischen Kortex führt zur fortschreitenden Lähmung bis hin zum Tod. Es gibt nach wir vor keine wirksame Therapie und die Patienten sterben 2-5 Jahre nach Diagnosestellung.
Resveratrol (trans-3,4',5-Trihydroxystilben) ist ein natürliches Polyphenol, das unter anderem in Weintrauben vorkommt. Resveratrol hat vielversprechende neuroprotektive Wirkungen. Resveratrol induziert die Expression und Aktivierung mehrerer neuroprotektiver Signalwege mit Sirtuin1 und AMPK.
Die Autoren untersuchten in dieser Studie die Wirkung von Resveratrol auf Tiere die ähnlich wie beim Menschen einen veränderten SOD1 Stoffwechsel aufwiesen so genannte (G93A)-ALS-Mäuse. Die Autoren bestimmten den Beginn der Symptome durch Rotarod-Test und bewerteten die Funktion der oberen und unteren Motoneuronen mit elektrophysiologischen Tests.
Das Überleben der Tiere und die Anzahl der spinalen Motoneuronen wurden bestimmt. Der Wirkmechanismus von Resveratrol wurde mittels Western Blot und immunhistochemischer Analysen untersucht.
Die Behandlung mit Resveratrol verzögerte den Krankheitsbeginn signifikant und erhielt die Funktion der unteren und oberen Motoneuronen bei weiblichen und männlichen Tieren aufrecht. Darüber hinaus verlängerte Resveratrol die Lebensdauer von SOD1(G93A)-Mäusen signifikant und förderte das Überleben spinaler Motoneuronen. Die Schutzwirkung von Resveratrol war mit einer erhöhten Expression und Aktivierung von Sirtuin 1 und AMPK im ventralen Rückenmark verbunden. Beide Mediatoren förderten die Normalisierung des autophagischen Flusses und, noch wichtiger, die mitochondriale Biogenese Rückenmark. Zusammenfassend deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass Resveratrol eine vielversprechende Therapie für ALS darstellen könnte. [1]