Resveratrol kann mit den Östrogen-Rezeptoren von Frauen, aber auch von Männern reagieren. Interessanterweise ist aber Resveratrol auch bei Brusttumoren eine Behandlungsoption. Wie kann dieses vermeintliche Paradoxon erklärt werden?
Resveratrol hat zwar östrogenartige Wirkungen, diese sind aber schwächer als die von körpereigenem Östrogen (von Frauen aber auch von Männern), von synthetischem Östrogen und von Östrogenen, die über die Nahrung aufgenommen werden. Da Resveratrol die Rezeptoren besetzt hält, kommen die stärker wirkenden Östrogene nicht so zum Tragen. Resveratrol hat in diesem Sinne eine Östrogen-regulierende-Wirkung.
Dies erklärt den erfolgreichen Einsatz von Resveratrol bei Brusttumoren.
Weitere Phytoöstrogene sind Genistein, Daidzein, Glycitein und Coumestrol, alle haben in diesem Sinne eine blockierende Funktion und alle, aber vor allem Resveratrol, haben einen hemmenden Einfluss auf die Aktivität von Brusttumorzellen.
Die Behandlungsstrategie muss immer mit den behandelnden Ärzten abgesprochen werden,
gerade beim chemotherapeutischen Einsatz von Aromatsehemmern könnte die Gabe von Resveratrol nicht sinnvoll sein.
Die übliche Dosierung von Resveratrol ist in diesem Fall um die 400 mg Resveratrol pro Tag.
Bei Frauen in der Menopause mit stark reduzierten Östrogenleveln können Phytoöstrogene östrogenartige Wirkungen entfalten.
Für Männer gelten gleiche Wirkmechanismen. Ab der zweiten Lebenshälfte kann sich ein relativer Testosteronmangel und eine relative Östrogen-Dominanz ergeben. Hier kann Resveratrol und auch natürliche Aromatase-Hemmer wie Chrysin hilfreich sein.
Die hormonelle Imbalance des Mannes mit erniedrigtem Testosteron und erhöhtem Östrogen kann eine Reihe von Erkrankungen begünstigen wie
- Rheumatoide Arthritis
- Hirnschlag
- Typ 2 Diabetes
- Herzerkrankungen
- Prostatatumore
Der männliche Östrogenspiegel sollte zwischen 20 und 30 pg/ml liegen.