Auswirkungen einer Lycopin-Supplementierung bei Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs.
Epidemiologische Studien konnten zeigen, dass eine erhöhte Aufnahme von Lycopin über die Nahrung das Prostatakrebsrisiko senkt.
Die Autoren dieser klinische Studie gaben 26 Männer mit neu diagnostiziertem Prostatakrebs für 3 Wochen Lycopin oder ein Placebo. 15 Patienten bekamen 30 mg Lycopin und 11 ein Placebo.
Es wurden Biomarker für Zellproliferation und Apoptose in gutartigen und krebsartigen Prostatageweben bewertet.
Der oxidative Stress wurde durch Messung des peripheren Blutlymphozyten-DNA-Oxidationsprodukts 5-Hydroxymethyl-Desoxyuridin (5-OH-mdU) bestimmt.
Die übliche Nahrungsaufnahme von Nährstoffen wurde zu Studienbeginn durch einen Fragebogen zur Nahrungshäufigkeit bewertet. Prostatektomie-Proben wurden auf pathologisches Stadium, Gleason-Score, Krebsvolumen und Ausmaß einer hochgradigen intraepithelialen Prostataneoplasie untersucht.
Vor Studienbeginn und 3 Wochen nach Beginn der Supplementierung wurden die Plasmaspiegel von Lycopin, insulinähnlichem Wachstumsfaktor-1, insulinähnlichem Wachstumsfaktor-Bindungsprotein-3 und Prostata-spezifischem Antigen (PSA) gemessen.
Nach der Intervention hatten die Probanden in der Interventionsgruppe kleinere Tumoren (80 % vs. 45 %, weniger als 4 ml), eine geringere Beteiligung der Operationsränder und/oder des extraprostatischen Gewebes mit Krebs (73 % vs. 18 %, organbegrenzte Erkrankung) und weniger diffuse Beteiligung der Prostata durch hochgradige intraepitheliale Prostataneoplasie (33 % vs. 0 %, fokale Beteiligung) im Vergleich zu den Probanden in der Kontrollgruppe.
Die PSA-Spiegel im Plasma waren in der Lycopin-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe niedriger. Diese Pilotstudie legt nahe, dass Lycopin positive Auswirkungen auf Prostatakrebs haben kann.
Die Autoren sehen größere klinische Studien für sehr sinnvoll an da diese Studie wichige und überzeugende Hinweise für die potenzielle präventive und therapeutische Rolle von Lycopin bei Prostatakrebs gibt. [1]