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Boswellia serrata (indischer Weihrauch) – nur ein Mittel bei Rheuma? Einsatz in der Onkologie



Boswellia serrata wirkt bei schweren chronischen Erkrankungen bei gleichzeitig geringen Nebenwirkungen

Vielfältige Studien der letzten Jahrzehnte berichten über die Wirkungen von Boswellia-Säuren und dessen Inhaltsstoffe auf Krankheiten entzündlicher Genese. Chronische Polyarthritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Asthma und Neurodermitis seien hier exemplarisch genannt. Neueste Studien erforschen nun die Wirkung von Boswellinsäuren auf Tumorgewebe.



Einfluss von Boswellia serrata auf Tumorgewebe – der Schlüssel sind erneut Enzyme

Wie erklären sich nun die Wirkungen von Boswellia serrata auf Tumorgewebe? Als adjuvante Therapie bei Hirntumoren und dessen Begleit-Ödeme wird es seit langem angewendet. Ähnliche Wirkungen wie die der Coricoide wurde eine geringe Nebenwirkungsrate gegenübergestellt und so zur logischen Therapieoption. Beobachtungen der Wirkungen auf das Tumorgewebe waren eher zufälliger Art. Es schien, dass unter hohen Dosierungen von Boswellia serrata (4-5 Gramm täglich, abhängig vom Boswelliasäuregehalt) das Tumorgewebe in manchen Fällen weniger schnell wuchs oder sich sogar reduzierte. Intensive Untersuchungen, vor allem von Thomas Simmet et al., an der Universitätsklinik Ulm erkannten einen neuen Wirkmechanismus, der diesem Effekt zugrunde zu liegen scheint.

Die Tumorzelle benötigt Topoisomerasen zur Zell-Teilung

Erneut sind es Enzyme, die uns die Lösung bringen. Die Topoismerase I und Topoisomerase II-alpha sind Enzyme, die die Tumorzelle benötigt, um sich teilen zu können. Die Erkenntnis, dass aus der Hemmung der Topoismerasen ein antitumoröser und antimikrobieller Effekt resultiert, gab Anlass zur Erforschung vielfältiger Stoffe hinsichtlich dieser Wirkung (Burden und Osherhoff, 1998).

Die Verträglichkeit dieser Wirkung hängt allerdings von der Art und Weise der Hemmung ab. Boswellia serrata wirkt über eine kompetitive Hemmung der Enzyme (eine katalytische Inhibition) und verhindert so die Zellteilung der Tumorzelle. Anderen Substanzen, pflanzliche Substanzen mit antitumorösen Eigenschaften wie Camtothecin wirken als Topoisomerse-Gift und haben dadurch nachteilige Wirkungen. Wir scheinen mit Boswellia serrata eine ganz neue Klasse von Topoisomerasen-Hemmern zu erhalten. Entscheidend ist nämlich, dass Boswellia serrata die Zellteilung hemmt, ohne die DNA zu beeinflussen.

Studie Boswellia serrata und Topoisomerasen Studie

Es gibt eine Reihe von systematischen Studien zur Wirksamkeit der Boswelliasäuren auf verschiedene Tumorgewebe. Vor allem Acetyl-11-Keto-Beta-Boswellinsäure und Acetyl-Beta-Boswellinsäure (verschiedene Fraktionen der Boswelliasäuren) wirken auf humane Glioma-Zell-Linien (Heldt et al., 1997), und Acetyl-Boswelliasäuren auf humane Leukämie Zellen (Shao et al., 1998). Simmet et al. (2005) konnten die Wirkung von Acetyl-11-Keto-Beta-Boswellinsäure auf chemotherapieresistente und hormonunabhängige Prostatatumore darstellen.

Die Tumorerkrankung – ein multifaktorielles Geschehen

Bei allem Gesagten sollte man sich aber stets bewusst sein, dass gerade die Entstehung einer Tumorerkrankung meist multifaktoriell bedingt ist. Neben Weihrauch gibt es eine Reihe weiterer aktiver Pflanzenstoffe, die unterstützend angewendet werden können.

Dies fordert all unser therapeutisches Wissen heraus.

Immunmodulation

Bekanntlich ist die Tumorerkrankung unmittelbar mit der Funktion des Immunsystems verknüpft. Eine Modulation, dessen Funktion durch die Gabe von (1/3), (1/6) – Beta-D-Glukan erreicht wird. (1/3), (1/6) – Beta-D-Glukan erhöht die Makrophagen-Aktivität. Der TNF-Alpha (Tumor-Nekrose-Faktor) wird neben einer Lymphozytenstimulation signifikant erhöht.

Radikalfänger und Zellteilung

Neben oben genannten direkten Immunmodulatoren wirken hochpotente Radikalfänger indirekt zur besseren Wirksamkeit der immunkompetenten Zellen. Hervorzuheben seien OPC (oligomere ProCyanidine), welche in vielen Pflanzen in unterschiedlicher Konzentration vorkommen.

Neben der positiven Beeinflussung des Immunsystem entfalten hochaktive Substanzen wie OPC weitere Effekte. Jede Zelle produziert NO (Stickoxid) als wichtiger aber auch toxischer Stoff. Die Erbsubstanz ist vor allem während der Zell-Teilung anfällig. Produziert die Zelle NO, scheint die Zell-Teilungsrate aus Eigenschutz geringer zu sein. Wird die Zelle aber mit freien Radikalen konfrontiert, so fährt die Zelle ihre NO-Produktion (NO-Radikale) herunter. Eine niedrigere NO-Produktion führt aber zur erhöhten Teilungsrate der Zelle, obwohl freie Radikale anwesend sind. Dies kann dann zu Schäden führen. Ebenso werden Tumorzellen durch die Anwesenheit von freien Radikalen zur Zellteilung animiert.





Dieser Beitrag unter abgelegt am 03 January 2019 von 


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