Astragalosid IV hemmt das Fortschreiten und die Metastasierung von Lungenkrebs, indem es die Makrophagenpolarisation durch AMPK-Signalisierung moduliert.
Die Autoren beschreiben die wichtige Funktion der Makrophagen (Fresszellen) bei Krebserkrankungen.
Sogenannte TAMs (tumorassoziierte Makrophagen) sind Makrophagen die eine wichtige Rolle bei der Krebsprogression und der Metastasierung spielen.
Deshalb könnten diese sogenannte Makrophagenpolarisation eine wichtige Rolle für neue Therapien bei Tumorerkrankungen spielen.
Es wurde berichtet, dass Astragalosid IV (AS-IV), eine aus der Wurzel von Astragalus membranaceus isolierte Saponinkomponente, die Invasion und Metastasierung von Lungenkrebs hemmt. Die Autoren untersuchten die Wirkung von Astragalosid IV auf die tumorassoziierten Makrophagen.
Humane THP-1-Monozyten wurden durch Behandlungen mit Interleukin 4 (IL-4), Interleukin 13 (IL-13) und Phorbolmyristatacetat (PMA) zur Differenzierung in M2-Makrophagen induziert.
Das heißt diese Monozyten wandelten sich unter Einfluss von diesen Substanzen in M2-Makrophagen.
M2-Makrophagen sind im Gegensatz zu M1-Makrophagen antientzündlich.
IL-4 hat hemmende Einflüsse auf die Makrophagenfunktion und wird deshalb zu den antientzündlichen (antiinflammatorischen) Zytokinen gezählt.
IL-13 ist ein Mediator des humoralen Immumsystems und unter anderem verantwortlich von Asthamanfällen.
Es wurden die Auswirkungen von Astragalosid-IV auf das Tumorwachstum, die Invasion von Tumorzellen, Migration und Angiogenese von Lungenkrebszellen untersucht.
DIe Migration von Tumorzellen beschreibt die Ausbreitng der Tumorzellen an verschiedenen Stellen des Körpers. Die Verteilung der Makrophagen-Untergruppen, M1- und M2-Makrophagen-assoziierte Marker und die mRNA-Expression wurden durch Durchflusszytometrie und quantitative PCR analysiert. Die Aktivierung des AMPK-Signalweges (Adenosinmonophosphat-aktivierten Proteinkinase-SIgnalweg) welcher die M2-CM-vermittelte Tumormigration vermitteln, wurde mittels Western-Blotting nachgewiesen.
Die Autoren konnten zeigen, dass Astragalusis-IV die IL-13- und IL-4-induzierte M2-Polarisation von Makrophagen signifikant hemmte. Die Invasion von Tumorzellen, welche durch M2-Makrophagen vermittelt wird, wurde unterdrückt. Die Invasion von Tumorzellen bezeichnet man des Eindringen von Tumorzellen in das Gewebe. In-vivo-Experimente zeigten, dass Astragalosid-IV das Tumorwachstum stark hemmte und die Anzahl der Metastasen von Lewis-Lungenkrebs reduzierte. Der Prozentsatz an M2-Makrophagen war im Tumorgewebe nach der AS-IV-Behandlung verringert. Darüber hinaus hemmte Astraglosid-IV die AMPKα-Aktivierung in M2-Makrophagen.
Die Autoen konnten zeigen, dass Astraglosid-IV das Wachstum, die Invasion, die Migration und die Angiogenese von Lungenkrebs reduzierte. Astraglosid-IV blockierte die M2-Polarisation von Makrophagen teilweise über den AMPK-Signalweg. Diese Blockierung der M2-Polarisation scheint eine wichtige Rolle bei der Fähigkeit von Astraglosid-IV zu spielen, die Metastasierung von Lungenkrebs zu hemmen. [1]