Astragalosid IV ist ein potenter Telomeraseaktivator. Krebszellen können mit verkürtzen Telomeren nicht überleben. Der vorliegende Text soll das Paradoxon aufdecken, dass Astragalsid IV trotz seiner Aktivierung der Telomerase antitumoröse Wirkungen besitzt.
Astragalosid IV aus Astragalus membranaceus ist bekanntlich ein potenter Telomerase-Aktivator. Die Verkürzung der Telomere ist ein großes Problem für die Zellfunktion und damit höchst relevant für die Gesundheit und die Langlebigkeit. Eine zunehmende Verkürzung der Telomere begrenzt die Zellteilung und damit auch das Leben des Organismus. Verkürzte Telomere begrenzen aber nicht nur die Lebensdauer, sondern wirken sich auch negativ auf die einzelne Zelle und deren Stoffwechsel aus. Astragalosid IV und das aus Astragalosid IV durch die Stoffwechseltätgikeit der Darmbakterien entstehende Cycloastragenol, sind starke Telomerase-Aktivatoren. Telomerase-Aktiviatoren aktivieren die Telomerase, dem Enzym welches die Telomere wieder verlängern kann. Das Dilemma ist jetzt, dass eine Tumorzelle genau dies macht um "ewig" leben zu können und sich dauerhaft teilen zu können. Dieses Paradoxon der antitumorösen Wirkung und der gleichzeitigen Telomeraseaktivierung ist auf molekularer Ebene noch nicht vollkommen verstanden. Die gute Nachricht ist aber, dass Studien zeigen konnten, dass Astagalus membranaceus mit den darin enthaltenen Stoffen, anticancerös wirkt und es schon seit Jahrtausenden gegen Krebs eingesetzt wird. So beschreibt eine im Februar 2023 erschienene Übersichtsarbeit die Wirkungen von Astraglaosid IV auf das Tumorgeschehen.[2] Demnach hat Astragalosid IV eine ganze Reihe von positiven Wirkungen die auf die Krebserkrankung Einfluss nehmen. Astragalosid IV moduliert Enzyme die auf die ROS (reaktiven Sauerstoffspezies) Einfluss nehmen. Astragalsid IV hat gemäß den Autoren auch einen Einflus auf den Zellzyklus, die Einleitung der Apotptose (Zelltod) und auf Autophagyprozesse welche im Tumorgeschehen eine große Bedeutung spielen. Auch zeigen die Autoren, dass Astragalosid IV einen Einfluss auf das Tumorwachstum (Proliferation) und auf die Metastasierung hat. [2] Diese Effekte sind beteiligt an der Wirkung von Astragalosid IV auf Tumore der Lunge, Leber, Brust und Magen.
Die Einnahme von Astragalosid IV-haltigen Astragalus membranaceus Präparaten hat wie beschrieben einen Einfluss auf die Telomeraseaktivität, und wird deshalb eingenommen um Zellfunktionaliät zu verbessern und einen positiven Einfluss auf die Langlebigkeit (Longevity) zu erreichen. Die Aktivierung der Telomerase erzeugt aber wie Studien zeigen können scheinbar nicht ein befürchtetes erhöhtes Risiko für Tumorerkrankungen. So Studien genau das Gegenteil zeigen. Astragalosid IV hat eine antitumoröse Aktivität. Das Tumorrisiko erhöht sich gemäß dieser wissenschaftlichen Arbeiten also nicht durch Astragalosid IV trotz dessen Potential einer Telomeraseaktivierung, sondern Astragalosid IV scheint im Gegenteil einen Schutz vor Krebs zu bedeuten.[e]
Der positive Einfluss von Astragalosid IV auf die Langlebigkeit bedeutet vor allem eine Zunahme der gesunden Lebensspanne. Da Cycloastragenol aus Astragalosid IV durch die Aktivität der Darmbakterien entsteht, können diese Ergebnisse möglicherweise auch auf Cycloastragenol übertragen werden.
[1] Sheik A, Kim K, Varaprasad GL, Lee H, Kim S, Kim E, Shin JY, Oh SY, Huh YS The anti-cancerous activity of adaptogenic herb Astragalus membranaceus. Phytomedicine : international journal of phytotherapy and phytopharmacology. 2021 Oct;91(1):153698. doi: 10.1016/j.phymed.2021.153698
[2]Xia D, Li W, Tang C, Jiang J Astragaloside IV, as a potential anticancer agent. Frontiers in pharmacology. 2023 Jan;14(1):1065505. doi: 10.3389/fphar.2023.1065505